In einem kleinen Ort bei Bonn, eingebettet in die Natur, ermöglichte die katholische Grundschule Holzlar ein pädagogisches Projekt, das mit dem Phänomen des „Vogelzugs“ die Themen Mensch, Tier und Natur vereinte. Im Ablauf des Projekts habe ich mich zunächst in den einzelnen Klassen vorgestellt: meine Herkunft, Wirkungsstätten, Werkzeuge und Werke. Mit einer Landkarte demonstrierte ich das Phänomen des Vogelzugs, der sich zweimal jährlich am Himmel über Holzlar zeigt. Die Vögel versammeln sich, um in der kalten Jahreszeit von Nord- nach Südeuropa zu fliegen und dort erneut, um wieder zurückzukehren. „Nord-Süd-Nord“ betrifft auch meine persönliche Geschichte, die Reise meiner italienischen Familie, vom Süden in Richtung Norden und die des anderen Familienteils von Bonn in Richtung Süditalien. Ebenso ist die Geschichte vieler Familien der Holzlarer Schüler, die aus vielen Teilen Europas stammen, und sich wie die Vögel des Vogelzuges hier in Holzlar getroffen haben, um hier zu wohnen. Die Schüler arbeiteten an zwei Zeichnungen. Die erste sollte die Begegnung der Vögel zeigen, die sich entscheiden, gemeinsam in eine Richtung zu fliegen, die zweite Zeichnung einen einzelnen Vogel als Grundlage für die Form der Gesamtgruppe. Die erste Zeichnung sollte in Schwarz-Weiß, die zweite Zeichnung dagegen in Farbe ausgeführt werden. Nach einer Sichtung der Schülerarbeiten wurden diese von mir bearbeitet, auf Edelstahl übertragen, die Detailformen nach dem Konzept eines Vogelschwarms wie auf den Ästen eines Baums in das Gesamte der Skulptur eingebracht. Aufgestellt wurde die Skulptur in einem Blumenbeet vor dem Gebäude als Ergebnis des Projekts und als Beispiel des Lernens und Gestaltens mit Kunst.
Die Skulptur wird während des Parcours im Rosenhof des Hauptgebäudes der Universität aufgestellt und von einer Ausstellung mit Zeichnungen Fotografien und Texten zum Werk von Marco Di Piazza begleitet.